Der neue kolumbianische Botschafter Hans–Peter Knudsen hatte an mich den Wunsch herangetragen in Stuttgart einen Gesprächsabend mit der kolumbianischen Community der Region zu organisieren. Gemeinsam mit dem Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreis haben wir uns dann umgehend um die Umsetzung dieser Idee bemüht. Unserem Vereinsfreund Karl Kästle ist es gelungen in der Landesbank Baden-Württemberg äußerst repräsentative Räume zu buchen. Auch Juanita Cardenás hatte bei der Vorbereitung mitgewirkt und eine zweisprachige Einladung entworfen, mit der Sie einen höchst originellen gestalterischen Hit gelandet hat: Auf der Einladung war ein von einer kolumbianischen Flagge umschlungener Fernsehturm abgebildet! Was für ein tolles Symbol!
Zielgruppe für unsere Einladungen waren zunächst natürlich alle Mitglieder des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises, aber auch Kolumbianer und Kolumbienfreunde der Region.
Unserer Einladung folgten ca. 80 Gäste, was uns dann für eine Freitagabendveranstaltung doch sehr überraschte.
In meiner Begrüßungsansprache habe ich wichtigsten beruflichen Stationen des neuen Botschafters vorgestellt (er war Rektor an mehreren Universitäten aber auch unternehmerisch vielseitig als Manager tätig) und seine ganz besondere Verbundenheit mit dem Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreis geschildert. Auch hatte ich die ambitionierte Agenda geschildert, die der Botschafter in dieser Woche absolvierte.Musikalisch begleitet wurde der Abend von dem Duo Andreas Eitel und Anthony Arrascue Ayala, der Gruppe "Andreas und Anthony". Mit ihren fetzigen Songs von Carlos Vives sorgten Sie für eine tolle Stimmung im Saal.
Der Botschafter selbst trug in seiner Ansprache ausführlich zur aktuellen Situation in Kolumbien vor. Hochgespannte Erwartungen vieler Kolumbienfreunde im Hinblick auf finanzielle Unterstützung von kulturellen Projekten musste er jedoch mit Hinweis auf die aktuelle energische Sparpolitik seiner Regierung dämpfen. Danach stehen der Botschaft nur geringe Mittel für kulturelle Zwecke zur Verfügung. Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortete er sachkundig alle von Veranstaltungsteilnehmern an ihn gestellten Fragen.
Nach der Fragerunde konnten wir begleitet von den Klängen des Musik-Duos in den Speisesaal wechseln. Mitarbeiter der Landesbank Baden-Württemberg hatten ihn liebevoll mit Stehtischen möbliert, die mit Tischdecken bezogen waren.
Auch beim Essen hatten uns die Mitarbeiter der Landesbank verwöhnt. Es gab exzellente kolumbianische Empanadas, kombiniert mit ebenso exzellenten schwäbischen Butterbrezeln. Die angebotenen Getränke, unter anderem hervorragende Weine und Biersorten aus dem „Schwobaländle“, sorgten bei allen Genießern für eine fröhliche Stimmung. Es gab ausreichend Gelegenheit sich mit dem Botschafter zu unterhalten bzw. andere Kolumbienfreunde kennenzulernen. Unvergesslich wird uns auch der Blick bleiben, der sich uns vom siebten Stockwerk der Bank über den Schlossplatz und das Stuttgarter Stadtzentrum bot. Es war letztlich ein Fest unter Kolumbienfreunden, zu der zu vorgerückter Stunde noch der Botschafter der Republik Panama, Herr Dr. Guido Spadafora, hinzustieß. Ein Fest an welches man sich immer wieder gerne erinnern wird.
Gerald Gaßmann
Fotos: Frank von zur Gathen