Meine kleine Filmschau - eine Retrospektive

In den letzten 30 Jahren sind eine Reihe von Filmen entstanden, die ich entweder selbst produziert habe oder an deren Realisierung ich maßgeblich beteiligt war. Fast alle Produktionen wurden in Kolumbien gedreht - dem Land, das mir bekanntlich wie kein anderes am Herzen liegt. Mit dieser kleinen Retrospektive möchte ich die wichtigsten Filmprojekte und ihre Entstehungsgeschichte nun einmal in gesammelter Form würdigen. Die (Dokumentar-)Filme beschäftigen sich beispielsweise mit kulturellen Themen wie Folklore, Musik und Tanz oder mit sozialen Förderprojekten des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises. Ideengeber für meine Filmprojekte war des Öfteren mein verehrter Freund und Mentor in kulturellen Fragen: Gustavo Tatis Guerra, selbst Künstler, Schriftsteller und Journalist (El Universal) aus Cartagena. Es macht mich glücklich und auch ein wenig stolz, dass wir mit den entstandenen Filmdokumenten einzigartige Elemente des kulturellen Erbes von Kolumbien für die Ewigkeit bewahren konnten.

An dieser Stelle möchte ich auf meinen neuen YouTube-Kanal verweisen, auf dem alle meine Filme kostenlos angeschaut werden können.

 

 

 

1.) 04. Januar 2005:
EL GUARDIÀN DE LOS ANCESTROS SONOROS
Dokumentarfilm über den kolumbianischen Musiker und Komponisten Francisco Zumaqué

Mein Freund Gustavo Tatis produzierte diesen Dokumentarfilm im Winter 2004. Während meiner Kolumbienreise bat er mich, eine Woche lang mit meiner eigenen Kamera loszuziehen und an verschiedenen Locations in Cartagena Szenen mit dem berühmten Musiker und Komponisten Francisco Zumaqué einzufangen. Das tat ich mit großer Begeisterung und so durfte ich meinen Beitrag zu diesem wirklich sehenswerten Dokumentarfilm leisten. Mehr zur Entstehungsgeschichte des Films können Sie hier nachlesen.

 

2.) 17. April 2014:
THE HAPPIEST MAN
Unser Dokumentarfilm über den Holocaustüberlebenden Eddie Jaku

Den Dokumentarfilm „The Happiest Man“ können Sie sich HIER (Passwort: eddiedeutsch) ansehen.

Mein einziges nichtkolumbianisches Filmprojekt ist der Dokumentarfilm „The Happiest Man“ - die Geschichte des Holocaustüberlebenden Eddie Jaku. Am 17. April 2014 begegneten wir ihm zum ersten Mal im jüdischen Museum von Sidney. Meine Tochter, die Regisseurin Jasmin Gaßmann, konnte den charismatischen Eddie für ihren Dokumentarfilm gewinnen, der sich auf berührende Weise mit der Lebensgeschichte des gebürtigen Leipzigers auseinandersetzt.

Im Januar 2022 erschien auch in Kolumbien endlich die Autobiografie des inzwischen leider verstorbenen Eddie Jaku. Der internationale Bestseller „El hombre más feliz del mundo“, machte seine Geschichte also inzwischen auch einem breiten kolumbianischen Publikum bekannt. Mehr zur Entstehungsgeschichte des Films können Sie hier nachlesen.

 

3.) 04. April 2015
PRECOLOMBINOS
Präsentation von Schmuckkollektionen aus Kolumbien

Die vorkolonialen Kulturen im heutigen Kolumbien haben uns Goldartefakte von einzigartiger Schönheit und Ausdruckskraft hinterlassen. Einige der besten Goldschmiede Kolumbiens ließen sich davon inspirieren und kreierten Schmuckkollektionen, die den Geist ihrer indigenen Vorbilder widerspiegeln.

Wir hatten die Vision, diese einmalig schönen Schmuckstücke audiovisuell in Szene zu setzen und baten unsere Tochter Jasmin Gaßmann, einen Image Film zu realisieren. Gedreht wurde am 04. April 2015 auf der Insel Barú. Als perfekte Ergänzung zu der hinreißenden Kulisse, konnte Jasmin die ehemalige Miss San Andres Laura Archbold als Model engagieren. Mehr zur Entstehungsgeschichte des Films erfahren Sie hier.

 

4.) 23. März 2017:
LUCHO BERMÚDEZ…TODO EL MUNDO ESTÀ BAILANDO
Dokumentarfilm über den Ausnahmekünstler

Lucho Bermúdez gilt als berühmtester Folklore-Musiker des 20. Jahrhunderts in Kolumbien. Er war der erste Komponist, der zeitgenössische Musik mit karibischen Rhythmen kombinierte. Mein Freund Gustavo Tatis gab im Jahr 2017 Bermúdez‘ Biografie heraus: „Lucho Bermúdez: Un clarinete sueña en la eternidad“. Mal wieder bat mich Gustavo, ihn bei der Produktion eines Dokumentarfilms über das Leben des Musikers zu unterstützen. Eine DVD mit diesem Film sollte jeder Ausgabe des Buches beigelegt werden. Natürlich half ich meinem Freund sehr gerne dabei, dieses Vorhaben umzusetzen. Mehr zur Entstehungsgeschichte des Films können Sie hier nachlesen.

 

5.) 23. Juni 2020:
TE LLEVA EL DIABLO
Dokumentarfilm über die legendären Gaiteros de San Jacinto

Auch diese Filmproduktion wurde von meinem Freund Gustavo Tatis angeregt. Im Februar 2018 erzählte dieser mir von der berühmten Musikgruppe „Gaiteros de San Jacinto“, die bereits 2007 den Latin Grammy gewonnen hatten. Aufgrund des bereits fortgeschrittenen Alters dieser (damals noch) lebenden Musiklegenden, drängte Gustavo, man müsse so schnell wie möglich mit den Dreharbeiten für einen Dokumentarfilm beginnen. Damit überzeugte er mich und innerhalb einer Woche beauftragte ich den Regisseur David Covo aus Cartagena mit der Produktion dieses Films.

Wir sind stolz, dass unser Dokumentarfilm über die Gaiteros de San Jacinto  unter anderem auf dem Internationalen Filmfestival in Cartagena (FICCI Interruptus) und auf dem Colombian Film Festival in New York gezeigt wurde. Mehr zur Entstehungsgeschichte des Films können Sie hier nachlesen.

 

6.) 13. Februar 2021:
EIN FUßBALL-TURNIER IN TAGACHÍ
Kurzfilm über unser Sportprojekt im Urwald des Chocó als Mittel des regionalen pazifistischen Widerstands

Mit Unterstützung des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises konnte eine großartige Projektidee des Claretiner-Missionars Padre Yorrly Alexander Moreno Valoyes („Padre Yorrly“) aus Tagachí realisiert werden: Ein Fußball-Turnier im Urwald des Chocó. In dieser vom Bürgerkrieg stark betroffenen Region setzt Padre Yorrly auf den Fußball als verbindendes Element.

Um dieses Projekt zu dokumentieren, habe ich den Filmemacher Sebastian Salgado aus Cali beauftragt, der mit seinem Team in den Chocó reiste und uns mit seinem Kurzfilm einen intimen Einblick in dieses besondere Ereignis gewährt. Die Musik zum Film wurde von der Band Choibá („Que comience el bunde“) beigesteuert. Die detaillierte Projektskizze über den Sport als Mittel der Versöhnung können Sie hier nachlesen.

 

7.) 19. September 2022:
16 DANZAS EMBLEMÀTICAS EN EL CARNAVAL DE BARRANQUILLA
Der Dokumentarfilm zum Buch

Diese Dokumentation ist eine Verfilmung des Anfang 2022 erschienenen Buchs 16 Danzas Emblemáticas en el Carnaval de Barranquilla, welches von meinem Freund, dem kolumbianischen Schriftsteller Eduardo Màrceles Daconte verfasst wurde. Die Entstehung dieses Buches hatten wir damals maßgeblich unterstützt und alle großen kolumbianischen Tageszeitungen widmeten dieser wichtigen Veröffentlichung eigene Texte (mehr dazu hier).

Buchautor Eduardo überzeugte uns davon, ihn auch bei der Produktion eines Dokumentarfilms über die traditionellen Tänze Barranquillas zu unterstützen. Am 21. September 2022 konnte die Weltpremiere in New York stattfinden. Etwa zwei Monate später fand in Stuttgart die Deutschlandpremiere des Films statt, bei der der Autor und Filmemacher Eduardo Màrceles Daconte persönlich zu Gast war. Mehr zur Buchpräsentation und der Deutschlandpremiere unseres Dokumentarfilms, können sie hier nachlesen.

 

8.) 26. April 2024:
20 JAHRE BECA KONDER-STIFTUNG
Ein Dokumentarfilm anlässlich des 20-jährigen Jubiläums

Über die Entstehungsgeschichte der BECA Konder-Stiftung (BKS) habe ich bereits ausführlich im Februar dieses Jahres auf meiner Homepage berichtet (mehr dazu hier).

Die Jubiläumsfeier am 26. April 2024 bereiteten wir von langer Hand vor. Dabei entstand die Idee, einen Dokumentarfilm über die BKS zu drehen, in dem die Stipendiaten vor Ort in Kolumbien selbst zu Wort kommen. Wir riefen sie dazu auf, uns anlässlich des Jubiläums einen kurzen Videoclip oder Textbeitrag mit einer persönlichen Botschaft einzusenden. Die Resonanz war überwältigend und die Dankbarkeit, die unsere Stipendiaten hier zum Ausdruck brachten, rührte uns sehr.

Das Filmteam meines Freundes Sebastian Salgado und meine Nichte Elena Jesse realisierten einen kurzen Dokumentarfilm, in dem Interviews und Videoeinsendungen der Stipendiaten verarbeitet wurden. Dieses Filmprojekt konnten wir nur realisieren, weil Elena Jesse die gesamte Produktion des Films pro bono übernahm. Zur musikalischen Untermalung des Films konnten wir glücklicherweise auf das von mir produzierte Album der Musikgruppe Choibá aus dem Chocó zurückgreifen (mehr dazu hier).

Der Film bildete den Höhepunkt der Jubiläumsfeier und zeichnet ein eindrückliches Bild davon, was die inzwischen ca. 1340 vergebenen Stipendien im Leben vieler jungen Menschen bewirkt haben.

 

9.) 2021:
DISFRUTA DEL RON COLOMBIANO
Eine audiovisuelle Ode an den kolumbianischen Rum.

Für Kenner und Liebhaber hat sich Kolumbien zu einer wahren "Großmacht" des Rums entwickelt, sowohl aufgrund der Sortenvielfalt als auch wegen der herausragenden Qualität seiner Premium-Rums. Für mich persönlich ist Rum der Inbegriff höchsten Genusses. In seiner bernsteinfarbenen Pracht verkörpert er kolumbianische Lebensfreude in flüssiger Form!

2015 gründete ich mein virtuelles Rum-Museum und verfolge seitdem meine Mission: Rum-Aficionados weltweit die gesamte vielfältige Palette kolumbianischer Rumsorten näherzubringen. Auf meiner Homepage finden Interessierte detaillierte Informationen (hier), während in meinen Konsulatsräumen die Möglichkeit besteht, die edlen Tropfen in natura zu bewundern und zu verkosten.

2020 wandte ich mich an den talentierten Komponisten und Musikproduzenten Cristhian Salgado aus Calí. Meine Vision: eine Hymne, die dem kolumbianischen Rum ein musikalisches Denkmal setzt. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: "Ron Colombiano" ist genau der Sound, zu dem sich ein Gläschen (oder Fläschchen) am besten genießen lässt. Um die Lebensfreude und den mitreißenden Rhythmus des Songs auch visuell erlebbar zu machen, entstand die Idee zu einem Videoclip. Wo sonst als in Calí, der Welthauptstadt des Salsa, könnte dieses Projekt besser umgesetzt werden? Für die Realisierung gewannen wir den Filmproduzenten Sebastian Salgado, Cristhians Bruder. Die Wahl des Drehortes fiel auf eine berühmte Diskothek in Calí, welche aufgrund der Corona-Maßnahmen geschlossen war.

Eine kleine Anmerkung sei gestattet: Natürlich dient der Videoclip auch als Werbung für kolumbianischen Rum. Um potenzielle markenrechtliche Probleme zu vermeiden, entschieden wir uns gegen die Präsentation gängiger kolumbianischer Rummarken. Meine Eigenmarke "Don Geraldo", welche im Handel nicht erhältlich ist, erwies sich als ideale Lösung.

So entstand ein Gesamtkunstwerk, das Kolumbiens Rumkultur in all ihrer Vielfalt feiert - ein Fest für Augen, Ohren und Gaumen. Lassen Sie sich entführen in die faszinierende Welt des kolumbianischen Rums, wo jeder Tropfen eine Geschichte erzählt und jeder Beat zum Tanzen einlädt. ¡Salud!