“El hombre más feliz del mundo” – Ein Buch des Holocaust-Überlebenden Eddie Jaku

Im Januar 2022 erschien in Kolumbien erstmals der internationale Bestseller „El hombre más feliz del mundo“ (Der glücklichste Mensch der Welt).  Eddie Jaku erzählt in diesem Buch, wie er den Holocaust überlebte und es ihm gelang, den größten Horror zu überwinden und Schmerz in Hoffnung zu verwandeln. Er starb am 12.10.2021 mit 101 Jahren und fühlte sich bis zu seinem Tode als der „glücklichste Mensch der Welt.“

Wir hatten das große Glück diese bewundernswerte Persönlichkeit in Australien persönlich kennenzulernen und einen Dokumentarfilm über ihn und sein Leben zu produzieren.

Wie es dazu kam
Unsere Tochter Jasmin – damaliger Künstlername Jasmin Lord – hatte Anfang 2014 Eddie Jaku im Internet „entdeckt.“ Sie war so fasziniert von der Person Eddie Jakus und dessen furchtbarem Schicksal, dass sie ihn unbedingt kennenlernen und sogar einen Film über sein Leben drehen wollte. Ein Mann, der als Jude unter den Nazis unendliches Leid erfahren hatte, dessen Familie und Freunde von den Nazis ermordet wurden und der selbst nur knapp die Konzentrations- und Vernichtungslager Buchenwald und Ausschwitz überlebte. Über ihn wollte sie einen Dokumentarfilm drehen.

Von dieser Projektidee war ich derart begeistert, dass wir schon Anfang April 2014 zusammen nach Sydney flogen, um Eddie Jaku im dortigen jüdischen Museum kennenzulernen. Wäre er überhaupt bereit, sich mit uns Deutschen zu treffen, die wir so viel Leid über ihn und seine Familie gebracht hatten? Vielleicht könnte aber die Anwesenheit meiner kolumbianischen Frau Carmen seine Gesprächsbereitschaft fördern? Er war während unseres Sydney-Aufenthalts auch gerade krank. Würde er während unseres Australienaufenthalts wieder genesen? Selbst die Museumsleitung war hier skeptisch.

Plötzlich wurde uns signalisiert, dass Eddie Jaku uns treffen wollte, und wir haben uns sofort auf den Weg zum jüdischen Museum aufgemacht. Die Begrüßung war äußerst herzlich und wir waren glücklich darüber diesen unfassbar positiven Menschen näher kennenzulernen.

Jasmin, damals eine junge Frau von 24 Jahren, begann sofort damit den seinerzeit 94-jährigen Holocaust-Überlebenden näher kennenzulernen und ein filmisches Portrait von ihm zu schaffen. Nachdem Eddie Jaku seit mehr als 30 Jahren geschwiegen hatte, fing er an erstmals über seine Holocaust-Erfahrungen zu sprechen und damit der jungen Generation mitzuteilen, dass man Glück auch in den finstersten Zeiten finden kann.

Lebendig und emotional, voller Liebe und – überraschenderweise – tiefen Humor, bewegte uns Eddies Geschichte zutiefst. Sie beginnt im Film mit:

„Ich heiße Euch als Freunde willkommen und ich hoffe, wenn wir auseinandergehen, Du mich ebenfalls Deinen Freund nennst.“

Unseren Dokumentarfilm „The Happiest Man“ können Sie sich HIER (Passwort: eddiedeutsch) ansehen. Er wurde für das jüdische Museum in Sydney als DVD produziert und wir haben gerne auch dem jüdischen Museum in Berlin einige Exemplare hiervon geschenkt.

Gerald Gaßmann