Buchpräsentation und Deutschlandpremiere des Dokumentarfilms „16 DANZAS EMBLEMÀTICAS EN EL CARNAVAL DE BARRANQUILLA“

Zur Vorgeschichte:
Unser Freund Eduardo Márceles Daconte schlug uns am Ende seiner Amerikatournee Ende September 2022 vor, auf der sich anschließenden Europatournee auch nach Stuttgart zu kommen, um sein Buch und seinen Dokumentarfilm zum Buch vorzustellen. Obwohl die Vorbereitungszeit für eine derartige Veranstaltung äußerst kurz bemessen war, wollten wir uns diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen, Eduardo nach Stuttgart zu holen.

Eduardo ist dem Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreis schon seit Langem verbunden. Der Deutsch-Kolumbianische Freundeskreis hatte ihn 2010 und 2011 bei der Herausgabe zweier reich illustrierter Kunstbildbände unterstützt, für die er 20 Jahre lang recherchiert hatte: Der erste Band über die Kunst der andinen Region und der zweite über die Kunst der Karibik Kolumbiens (siehe auf dieser Homepage, Rubrik „Kultur“, 23.02.2010 und 01.02.2011).

Für sein neues Buch und den dazugehörigen Dokumentarfilm über den Karneval in Barranquilla hatte Eduardo vier Jahre lang sorgfältig recherchiert und während dieser Zeit mehr als 4.000 Fotos von den Karnevalsumzügen geschossen. Dem Karneval in Barranquilla wurde schon 2003 von der UNESCO wegen seiner kulturellen Vielfalt und historischen Bedeutung der Titel „Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ verliehen. Das war einer der Gründe, warum wir Eduardo auch dieses Mal bei seinen Projekten unterstützt haben. Auch alle großen kolumbianischen Tageszeitungen hatten Eduardos Buch in den letzten Monaten begeistert vorgestellt (siehe Homepage, Rubrik „Kultur“, 19.03.2022).

Unsere Buchvorstellung und Deutschlandpremiere des Dokumentarfilms am 06. November 2022 im Welthaus Stuttgart
D
ank der intensiven Bewerbung dieser Veranstaltung durch den Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreis, aber auch durch das Konsulat sowie Mund-zu-Mund-Propaganda war diese außerordentlich gut besucht. Es erschienen ca. 60 Gäste, sodass die Sitzplätze kaum ausreichten.

In meiner Begrüßungsansprache habe ich Eduardo als Schriftsteller, Kunstkritiker, Filmproduzent und Kulturforscher vorgestellt und auch seine enge Verbindung zum Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreis erläutert. Im Anschluss daran schilderte uns Eduardo die Entstehungsgeschichte von Buch und Dokumentarfilm. Er hat in seinem Buch exakt jene 16 emblematischen und traditionellen Tänze vorgestellt, welche die UNESCO als die wichtigsten folkloristischen Beiträge zur Erklärung als Weltkulturerbe angesehen hatte. Die Beschreibungen der einzelnen Tänze im Buch und im Film erfolgten nach folgender Systematik: Entstehungsgeschichte, Kostüme, Choreografie, Musik einschließlich der Instrumente.

Unserer Moderatorin Frau Rosemarie Mertens gelang es, allen des Spanischen Unkundigen die Ausführungen Eduardos verständlich und lebendig auf Deutsch zu vermitteln. Das fiel ihr sicherlich umso leichter, als sie als echte Barranquillera den Karneval ihrer Heimatstadt in ihren Genen trägt.

Der im Anschluss an den Vortrag Eduardos vorgeführte Dokumentarfilm wurde vom Publikum begeistert aufgenommen; es bedankte sich am Ende des Films mit einem großen Applaus.

Die kolumbianischen Gäste und insbesondere alle Karnevalsliebhaber waren fasziniert von der äußerst detaillierten Kommentierung der Tänze, die erst deren genaues Verständnis ermöglichte. Ein kolumbianischer Gast kommentierte dies mit den Worten frei nach Johann Wolfgang von Goethe: „Du siehst, was Du weißt“. Erst jetzt sei er in der Lage, die einzelnen Tänze zu verstehen.

Als Dankeschön und zur Erinnerung an diesen großartigen Nachmittag haben wir Eduardo einen Porzellandekanter in Gestalt von García Márques überreicht.

Mit einem Gläschen Wein, kredenzt vom kolumbianischen Önologen Luis Carlos Reyes, klang diese Veranstaltung auf fröhliche Weise aus. Als Weinbegleitung gab es köstliche Empanadas von unserer kolumbianischen Vereinsfreundin Monica Müller.

Wir haben eine Veranstaltung erlebt, in der wir, angesteckt von der Lebensfreude des Karnevals in Barranquilla, einen unvergesslichen Sonntagnachmittag erleben durften.

Gerald Gaßmann

 

PS: Die Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung war nur möglich, weil uns zahlreiche DKF-Mitglieder dabei unterstützt haben, die wir gerne auch namentlich benennen möchten:
Juanita Cardenás, Patricia Ghitis, Rosmira González, Erwin Hilb, Karl Kästle, Rosemarie Mertens, Luis Carlos Reyes und Volker Sturm.