Edgardo Carmona - Nachbetrachtung zur Skulpturenausstellung in Burghausen 2006

Die Ausstellung der Skulpturen Carmonas in der längsten Burg Europas (1.034 m) unter Einbeziehung des historischen Stadtplatzes und Teilen der Altstadt war ein Riesenerfolg. Die ursprünglich bis Mitte September 2006 vorgesehene Ausstellungsdauer wurde um ein halbes Jahr verlängert. Die Bürger Burghausens durften im Rahmen eines Skulpturenwettbewerbs darüber entscheiden, welche der insgesamt 30 Skulpturen als dauerhaftes Monument in Burghausen verbleiben darf. Sie entschieden sich mehrheitlich für die Skulptur "Trialogo", eine Skulptur, die seit Mai 2006 auf dem Stadtplatz Burghausens fest im Sattel sitzt und eines der meist fotografierten Objekte darstellte. Diese Skulptur ist aus dem Stadtbild Burghausens mittlerweile nicht mehr wegzudenken.

Für das Fotomuseum auf der Burg (Haus der Fotografie, Dr. Robert Gerlich-Museum) wurde die Skulptur eines Fotografen mit einer Balgenkamera erworben.

Die Burghausener haben als echte Lokalpatrioten Regenschirme mit dem Motiv des "Radlers" auf dem Stadtplatz herstellen lassen, da dieser sich zwischenzeitlich zur beliebtesten Figur gemausert hatte. Selbst die örtlichen Busse wurden mit Motiven aus der Carmona-Ausstellung dekoriert.

Die gesamte Ausstellung ist dann im Jahr 2007 in Burghausens slowenische Partnerstadt Ptuj gewandert, deren Bürgermeister Celan sich dafür begeistert hatte. Auch diese Ausstellung in Ptuj war ein großer Erfolg. Eine monumentale Skulptur "Negación a Baco" (zwei Säufer auf einer Bank) wurde von der Stadt Ptuj erworben und verblieb im Stadtzentrum Ptujs.
(Den Ausstellungskatalog der Stadt Ptuj auf Slowenisch können Sie hier herunterladen.)

Noch eine weitere Partnerstadt Burghausens kam in den Genuss der "Kunst aus Stahl". Burghausen hatte der Stadt Hohenstein-Ernstthal, dem Geburtsort Karl May`s, die Hälfte des Kaufpreises der monumentalen Skulptur "Territorien" spendiert. Hohenstein-Ernstthal hat hier sofort zugegriffen und die Skulptur direkt neben dem Rathaus aufgestellt. Die Enthüllung der Skulptur in Anwesenheit der Bürger beider Städte löste dann zumindest bei den Hohenstein-Ernstthalern Bürgern einige Aufregung aus. Die Presse berichtete regelmäßig über das Befinden der Hohenstein-Ernstthaler (von "Skandal" bis "klasse") sowie von einer Christo-artigen nächtlichen Verhüllungsaktion unter Verwendung diverser Klopapierrollen. Auch der MDR hatte sich mit einem Fernsehbericht intensiv mit dieser Skulptur befasst ("Wenn zwei auf einem öffentlichen Platz urinieren, ist es eine Ordnungswidrigkeit; in Hohenstein-Ernsthal ist es Kunst!").

Wie es der Zufall wollte, besuchte der Kulturamtsleiter der Stadt Salzgitter, Herr Dr. Leuschner, auf seiner Rückreise aus dem Urlaub in den sonnigen Süden die Stadt Burghausen. Er war spontan derart begeistert von den Skulpturen, dass er eine Ausstellung für das Jahr 2008 in Salzgitter plante. Aufhänger für diese Ausstellung war das historische Ereignis, dass im Jahre 2008 die Salzgitter AG 150 Jahre alt wurde (siehe Bericht über die Ausstellung in Salzgitter).

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